Viele Hände werkelten in der gläsernen Küche der ‚Orangerie‘ in Timmendorfer Strand. Am 24. Oktober fand hier im ‚Maritim Seehotel‘ das 36. Schleswig-Holstein Gourmet Festival (SHGF) mit Gastkoch Marco Müller statt. Die Veranstaltung war seit Monaten ausverkauft, denn der amtierende 3-Sterne-Koch aus dem ‚RUTZ‘ kommt nur selten aus seiner Wirkungsstätte in Berlin. „Woanders zu Kochen bedeutet für mich und meine Mitarbeiter viel Vorbereitung und Mehrarbeit, die ausgeglichen werden muss. Denn wir achten auf die Work-Life-Balance unserer Mitarbeiter. Meine Frau stammt aus Schleswig-Holstein und wir kommen immer gern ins Land zwischen den Meeren. Zudem lerne ich durch das SHGF viele interessante Orte kennen, sehe immer wieder etwas Neues, tausche mich mit netten Kollegen aus und erlebe tolle Abende“, sagt Marco Müller und ergänzt: „Wir wollen Blickwinkel schaffen und haben aus der Vergangenheit gelernt. Wir müssen sorgsamer mit unseren Mitarbeitern umgehen, sodass sie sich im Job wohlfühlen.“ Die Zusammenarbeit mit Lokalmatador und Sternekoch Lutz Niemann verlief äußerst harmonisch. Beide Küchenchefs setzen sich gerne bis ins kleinste Detail mit Produkten auseinander, wie auch das Menü beim Gourmetfestival zeigte.
Marco Müller tüftelt gerne so lange, bis er auch die einfachsten Produkte in unvergleichlicher Art zum Glänzen bringt. Das hat auch mit seinen langjährigen Erfahrungen zu tun: „Ich war früher viel bunter und aggressiver mit meinen Gerichten, quasi ein lautes Rockkonzert auf den Tellern“, so der 52-Jährige. Inzwischen setzt er mehr auf Zwischentöne, hat gelernt, akribisch und feinteilig Geschmacksbilder herauszuarbeiten. So zeigte er sich beim SHGF etwa begeistert über eine Karotte, die im Tafelspitz-Sud mit kochte und dadurch einen ganz speziellen Geschmack entwickelte.
Im Januar ist Marco Müller 19 Jahre Küchenchef im ‚RUTZ‘ und hat noch immer viel Spaß an seinem Job. Das merkt man diesem agilen Familienvater und sympathischen Koch auf Schritt und Tritt an. Für die 70 Gäste, die einen Platz am SHGF-Abend in der Orangerie ergattern konnten, öffnete sich um 19 Uhr ein Aromen-Paradies der besonderen Art!
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